Home Region Sport Magazin Schweiz/Ausland
Zürich Nord
17.06.2022
28.06.2022 07:34 Uhr

Nach der Wurst und dem Bier nun das Brot

Bild: Sabrina Schenardi und Hugo Nydegger präsentieren die Orlio-Brote im Backstuben-Laden von Panorama-Brot in Oerlikon. (Bild pm.)
Der Orlio, das Urbrot aus Oerlikon, kommt am 20. Juni auf den Markt. Das Brot in Form eines O könnte zum neuen essbaren Wahrzeichen des Quartiers werden – nach dem Oerliker Bier und der Oerliker Rostbratwurst.

Lachend steht Hugo Nydegger, der Chef-Bäcker vom Panorama-Brot in Oerlikon, in seinem Backstuben-Laden. Er hat extra ein paar Orlio, wie sich das Original Oerliker Brot nennt, gebacken und präsentiert sie mit Freude. Die Kleinbrote in Form eines O bestehen aus Maismehl aus Schweizer Anbau, Züri-Wasser und einem kräftigen Schuss frischem Öhlsch-Bier aus der Brauerei Oerlikon. Letzteres stellt man allerdings beim Genuss nicht fest, wie Nydegger versichert. Es habe keinen Alkohol im Brot, weshalb es auch von Kindern genossen werden könne.

Mit Nydegger freut sich die Oerlikerin Sabrina Schenardi. Sie hat gemeinsam mit ihm das Oerliker Brötli über insgesamt 18 Monate ent­wickelt. Der Orlio wird am 18. Juni  in der Brauerei Oerlikon getauft. Das runde, knusprige Brot mit Kultpotenzial wiegt 75 Gramm. Es passt zu jedem Hunger und ist der perfekte Begleiter zu Wurst und Bier. «Der Orlio wurde auch als Aufbackbrot konzipiert», hält Nydegger fest. «Am allerbesten schmeckt er lauwarm – nach 5 Minuten bei 180° im Backofen oder direkt vom Grill.» Es kann auch getoastet werden. «Dieses Brot lässt sich gut in Serie produzieren», betont Nydegger. Es wird 2.50 Franken kosten, kann aber auch gefüllt mit diversen Zutaten gekauft werden.

Idee kam vor einer Grillparty

Die Idee zum Orlio entstand während des Corona-Lockdowns im März 2020. Beim Organisieren einer Grillparty stellte die Unternehmerin Schenardi fest: «Mein Quartier hat dank der Brauerei Oerlikon ein eigenes Bier und dank der Wursterei Mikas eigene Rostbratwürste, aber das passende Brot dazu fehlt». So wurde das Brotprojekt Orlio geboren, dessen Name sich aus Orlinchowa ableitet. Unter diesem Namen wurde Oerlikon erstmals im Jahr 946 urkundlich erwähnt. Gemeinsam mit Nydegger und der Art-Direktorin Katja Jost aus dem Allenmoosquartier tüftelte Schenardi am idealen Brotrezept. Das Trio war sich einig: So, wie der Name Orlio einen Teil der Geschichte Oerlikons widerspiegelt, soll auch der Geschmack ein historischer Brückenschlag sein.

Bei der Entwicklung des Urgeschmacks setzten sie deshalb bewusst nur auf Zutaten, die in den letzten 100 Jahren in Oerlikon angepflanzt wurden oder einen lokalen Bezug zum heutigen Quartier haben. Die prägnante O-Form des Brotes entstand nicht nur wegen des Buchstabens, sondern weil es handlicher ist, wenn man auch noch ein Bier und eine Wurst in der Hand hält. Erhältlich ist der Orlio bei Panorama Brot entweder frisch oder gefroren, bei Mikas und in der Brauerei Oerlikon gefroren. Weitere Infos unter www.orlio.ch.

Es gibt wieder Backkurse

Nydegger lässt sich gerne für Neues begeistern. Der gelernte Bäcker/Konditor ist seit 12 Jahren bei Panorama Brot tätig und seit 2014 Inhaber. Panorama Brot ist bekannt für seine frischen Wähen, Sauerteigbrot, Zöpfe mit Butter und Dinkelmehl sowie Menüs am Mittag. Zudem werden Salate, Platten und Obst angeboten. Alle Produkte werden ohne Zusatzstoffe produziert. Weiter verkauft Nydegger verschiedene Mehlsorten und gibt Tipps ab. In Zukunft sind auch wieder Backkurse geplant.

Einige Kunden geniessen ihr Essen vor Ort. Das Panorama-Brot ist ein Treffpunkt im Quartier. Die Konkurrenz in der Umgebung ist allerdings gross. «Ich kann vor allem überleben dank dem Direktverkauf, dem Laden sowie der Stammkundschaft», stellt Nydegger klar. Lieferung ist möglich. Nydegger beschäftigt 15 Mit­arbeitende Teilzeit.

Pia Meier