Karin Steiner
Gerade in Gastrobetrieben wie Hotels, Restaurants, Spitälern oder Kantinen oder auch bei Grossverteilern fällt in Form von Speiseresten, Rüstabfällen oder nicht verkauften Produkten haufenweise Bioabfall an. Im Raum Zürich bietet die Firma Schneider Umweltservice für solche Betriebe ein Gastrorecycling an. Dabei werden der Kundschaft, zu der Hotels und Spitäler im ganzen Kanton Zürich sowie in der Innerschweiz zählen, spezielle Behälter für Speiseabfälle und Altöl geliefert. Je nach Bedarf werden sie geleert, gereinigt und der Inhalt an Partnerfirmen zur Weiterverarbeitung gebracht. «Aus dem Altöl kann zum Beispiel Biodiesel hergestellt werden», sagt Stephan Weber, Marketing- und Verkaufsverantwortlicher und Mitglied der Geschäftsleitung von Schneider Umweltservice.
Strengere Gesetze
Es ist noch nicht allzu lange her, da landeten Speisereste regelmässig in den Futtertrögen von Schweinen. Doch seit dem 1. Juli 2011 ist dies in der Schweiz gesetzlich verboten, denn die Verfütterung von Küchen- und Speiseresten birgt ein grosses Risiko zur Übertragung schwerer Tierkrankheiten wie Maul- und Klauenseuche oder Schweinepest.
Die EU hat angesichts des Schadens, der durch die Verfütterung von Speiseresten an Tiere bereits verursacht worden war, dies bereits 2002 verboten. Ebenfalls verboten ist es, gewerbliche Speisereste via Kanalisation, Grüngutsammlung oder durch Vergraben zu entsorgen oder sie als Düngemittel in der Landwirtschaft einzusetzen.
Für die Umwelt im Einsatz
Die Firma Schneider Umweltservice ist ein Familienbetrieb mit über hundertjähriger Geschichte, die nach innovativen Lösungen für die Entsorgung von Materialien verschiedenster Art sucht. «Noch heute wird zu viel Abfall verbrannt», sagt Weber. «Das gilt besonders auch für organische Abfälle. Aus ihnen kann man wertvolle Energie wie zum Beispiel Biogas gewinnen. Der Rest wird kompostiert und kann so weiterverwendet werden.»
Um die Fahrwege kurz zu halten, wird von acht Standorten in der Region Zürich und der Innerschweiz aus gearbeitet. Für ihr Engagement für die Umwelt wurde Schneider Umweltservice bereits für den Green Business Award nominiert. «Nach und nach elektrifizieren wir auch unsere Fahrzeugflotte und produzieren bis zu 5 Gigawatt Strom pro Jahr selber», betont Stephan Weber. «Das Gastrorecycling ist nur ein kleiner Teilbereich unseres Engagements für die umweltgerechte Entsorgung von Materialien.»
Angefangen hat es im Jahr 1904, als die Abfälle noch mit Ross und Wagen abgeholt wurden. Inzwischen sind 380 Mitarbeitende mit einer Flotte von über hundert Fahrzeugen im Gebiet zwischen Winterthur und der Innerschweiz unterwegs, um auf Baustellen und in Gewerbe- und Industriebetrieben alle möglichen Materialien einzusammeln und der Weiterverarbeitung zuzuführen.
Wer also für die Umwelt etwas tun möchte, achtet darauf, dass keine unnötigen Lebensmittelabfälle anfallen, und rezykliert die unvermeidbaren Bioabfälle, anstatt sie in den Müll zu werfen. «Das Rezyklieren ist ausserdem wesentlich kostengünstiger als die Verbrennung», sagt Weber.