Lorenz Steinmann
Immerhin gut 300 Veloexperten, Firmenvertreter, Verkehrs-Lobbyisten, aber auch simple Radsportfans nahmen am Donnerstag am ersten Veloforum Schweiz im Kongresshaus teil. «Der Kick-off für eine positive Zukunft der Velo-Schweiz» lautete der Titel. Ein erstes Fazit lautet: Veranstaltung geglückt!
Natürlich fielen die üblichen Verdächtigen, etwa der Bundesamt-für-Strassen-Chef Jürg Röthlisberger, nicht wirklich auf. Zu sehr stecken sie in den bisherigen Grabenkämpfen fest und sehen die Wahrung des Strassenraums trotz der kommenden 10-Millionen-Schweiz als gegeben. Auch Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) wollte nur ein laues Grusswort von sich geben. Mehr, als dass das Velothema dank den Rad-Weltmeisterschaften im September in Zürich eine Plattform erhalte, war da nicht herauszuhören.
Die Berner rockten
Erfrischend, aber auch nachdenklich stimmend war hingegen die Darbietung von Michael Liebi, Mobilitätsexperte von der Stadt Bern. Er zeigte auf, wie sehr eine neue Denkweise Bern und seine Einwohnerinnen und Einwohner geprägt habe. «Wir haben hohe Erwartungen geweckt und sie auch erfüllt». Mit anderen Worten: Bern hat Mut gezeigt und kann nun mit einer Verdoppelung der Velofahrenden brillieren.
Im Gegensatz dazu nimmt der Veloverkehr in Zürich gar ab – zumindest, wenn man den Statistiken glauben darf. Die im Publikum anwesenden Vertreter Wernher Brucks (Leiter Verkehrssicherheit Stadtpolizei) und Dave Durner (Sicherheitsdepartement) machten bei ihren Voten einen eher defensiven, ja mutlosen Eindruck.
Löblich hingegen, wie das Moderatorenteam Peter Röthlisberger und Annina Campell – übrigens beide mit sympathischen Bündner Dialekt – die Vorträge auflockerten mit Fragen ins Publikum.
Einen detaillierteren Bericht gibts bald in den Printzeitungen der Lokalinfo. Und als Update auf diesem Kanal.