Ende 2021 erwarb die Stadt Zürich für 29 Mio. Franken die ehemalige Meteo Schweiz des Bundes an der Krähbühlstrasse. Für ein Vorkaufsrecht ist dies ein stattlicher Betrag. Dass sich der Kaufpreis am höchsten Gebot des Bieterverfahrens orientierte, wurde deshalb von verschiedenen Parteien kritisiert. Aber so erhielt die Stadt zumindest den Zuschlag und kommunizierte auch die geplanten Nutzungen: zuerst den dringend benötigten Schulraum für 10 Jahre, anschliessend die Umnutzung zu Wohnungen.
Für die SP war von Beginn an klar, dass die zeitliche Begrenzung des provisorischen Schulhauses für 10 Jahre verbindlich sein muss, um die Liegenschaft anschliessend zeitnah einer Wohnnutzung zuzuführen. Die SP wollte unter keinen Umständen das eine gegen das andere ausspielen. Nicht so die Grünen, die eine sofortige Umnutzung in gemeinnütziges Wohnen forderten. Stutzig machte uns in den Vorberatungen allerdings, dass sich weder der Stadtrat noch die FDP auf diese zehn Jahre festlegen wollte. Die FDP argumentierte mit der fehlenden Wirtschaftlichkeit für die doch hohen einmaligen Kosten. Der Stadtrat liess durchblicken, dass eine Wohnnutzung der inventarisierten Liegenschaft wohl gar nicht so einfach umzusetzen sei. Auf Druck der SP zog deshalb der Stadtrat den Kreditantrag zurück und legte Anfang 2024 eine differenziertere Weisung vor, in der die Notwendigkeit des provisorischen Schulhauses noch einmal detaillierter dargelegt wurde.
Die Krähbühlstrasse fängt nicht nur die wachsenden Schülerinnen- und Schülerzahlen der Sek im Zürichberg auf, sondern ermöglicht im Schulhaus Hirschengraben überhaupt erst den Tagesschulbetrieb. Es wird zudem Musikzimmer (MKZ) geben, eine dringend benötigte Schulküche sowie Handarbeit- und Werkstatträume. Die Extraschlaufe, die dieses Geschäft genommen hat, war aus Sicht der SP wichtig und richtig. Denn gleichzeitig mit der Zustimmung zum Umbau in eine temporäre Sekundarschule hat der Gemeinderat ein Postulat (Umwandlung der Motion der Grünen in ein Postulat) für eine anschliessende Wohnnutzung überwiesen.
Nun geht es darum, dass die Stadt eine Objektstrategie für die Krähbühlstrasse in die Wege leitet; mittels Vorabklärungen wie Zustandsanalyse, Strategische Studie, Machbarkeitsstudie, Variantenvergleich, Kostenermittlung, Finanzierungsszenario etc. Diese Vorabklärungen benötigen in der Regel sieben bis zehn Jahre. So konnten wir das Beste aus beiden dringlichen Forderungen herausholen: ein gutes Schulprovisorium für zehn Jahre. Und im Laufe dieses Zeithorizonts lässt sich auch schrittweise klären, welche Möglichkeiten die Liegenschaft für kostengünstiges Wohnen erlaubt.