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Stadt Zürich
14.03.2025
15.03.2025 06:44 Uhr

Kantonsrat: gegen integrative Schule

Die «Förderklassen-Initiative» verlangt, dass wieder Förderklassen für lernschwache und verhaltensauffällige Schülerinnen und Schüler eingeführt werden. (Archivbild)
Die «Förderklassen-Initiative» verlangt, dass wieder Förderklassen für lernschwache und verhaltensauffällige Schülerinnen und Schüler eingeführt werden. (Archivbild) Bild: KEYSTONE/GAETAN BALLY
Die kantonsrätliche Kommission für Bildung und Kultur (KBIK) befürwortet die Einführung von Förderklassen für lernschwache und verhaltensauffällige Schüler an Zürcher Volksschulen.

Mit der Annahme der Initiative könne «Ruhe in die heute unruhigen Klassenzimmer kehren», teilte die Bildungskommission am Donnerstag mit.

Individuelle Förderung

Die Klassenlehrpersonen könnten die Verantwortung für Schülerinnen und Schüler mit besonderem Förderbedarf für mindestens ein Semester vollständig abgeben und die betroffenen Kinder würden in der Förderklasse von heilpädagogisch geschultem Personal in kleinen Lerngruppen ihren Bedürfnissen entsprechend individuell gefördert.

Da der Unterricht möglichst im selben Schulhaus stattfinden soll, würden die betroffenen Kinder nicht aus ihrem gewohnten Umfeld herausgerissen und stigmatisiert, argumentiert die Kommissionsmehrheit. Auch die integrative Schulung an sich werde nicht infrage gestellt.

Kritik am heutigen Modell

Hinter der Volksinitiative «Für eine Schule mit Zukunft - fördern statt überfordern»   stehen Vertreterinnen und Vertreter von GLP, FDP und SVP. Die Initiantinnen und Initianten sehen das heutige Modell, wonach grundsätzlich alle Schülerinnen und Schüler in Regelklassen unterrichtet werden, an seine Grenzen stossen. Die Unzufriedenheit sei auf allen Ebenen gross. «Die Integration um jeden Preis hat versagt.»

Regierungsrätlicher Gegenvorschlag

Nicht nur Lehrer-, Sonderpädagogik-, Elternverbände sowie Schulleiterinnen und Schulleiter sind klar gegen die Initiative. Auch der Zürcher Regierungsrat. Die «Förderklassen-Initiative» ziele auf einen Grundpfeiler der Volksschule, argumentiert die Regierung. Eine dauerhafte Separation wirke sich negativ auf junge Menschen aus.

Sie legt daher einen Gegenvorschlag vor. Dieser sieht mehr «erweiterte Lernräume» für auffällige und störende Kinder vor. Eine Minderheit der Kommission bestehend aus Mitte, SP, Grüne und EVP will dem Gegenvorschlag folgen, heisst es in der Medienmitteilung der KBIK.

Keystone-SDA/ Zürich24