In Zürich kehrt nach Jahren des rasanten Wachstums Ruhe ein, zumindest was die Zahl der Schulkinder betrifft. Die neuesten Prognosen bis in die 2030er-Jahre zeigen, dass das Wachstum der städtischen Volksschule spürbar abflacht. Seit 2022 sind die Geburtenzahlen um ganze 17 Prozent gesunken.
Im aktuellen Schuljahr 2024/25 besuchen noch rund 462 Kinder mehr eine städtische Regelklasse als im Vorjahr. Für die kommenden Jahre rechnen die Behörden mit einem leichten Rückgang. Bis 2034/35 könnten es rund 1668 Schüler weniger sein, das entspricht einem Minus von fünf Prozent.
Frühindikator Kindergarten
Am deutlichsten zeigt sich der Wandel auf Kindergartenstufe. Stadtrat Filippo Leutenegger spricht von einer Trendwende: «Ab 2026/27 dürfte die Zahl der Schulkinder tendenziell zurückgehen.» Der Schul- und Sportvorsteher mahnt aber zur Vorsicht. Neue Wohnbauten könnten die Entwicklung mittelfristig wieder ankurbeln.
Unterschiede zwischen Quartieren
Während in den Schulkreisen Zürichberg und Uto mit Rückgängen von 6 bis 12 Prozent gerechnet wird, zeigen die Prognosen in Schwamendingen (+7 %) und Glattal (+4 %) in die entgegengesetzte Richtung. Die Schulraumplanung muss sich also zunehmend differenziert und flexibel aufstellen.
Grossprojekte in Prüfung
Trotz stagnierender Schülerzahlen bleibt Schulraum ein Thema, denn die Stadt setzt gleichzeitig auf die flächendeckende Einführung von Tagesschulen, was zusätzlichen Platzbedarf mit sich bringt. Konkret bedeutet das: Fünf Grossprojekte werden verzögert oder in kleinerem Umfang umgesetzt. Vier weitere werden auf einen späteren Zeitpunkt ausserhalb des aktuellen Prognosezeitraums verschoben.