In der Vergangenheit hielten die grossen Generatoren klassischer Kraftwerke durch ihre träge, mechanische Masse das Stromnetz im Gleichgewicht. Sie gaben den Takt für den Wechselstrom vor. Mit dem Abschalten dieser Anlagen fehlt jedoch zunehmend diese stabilisierende Wirkung.
Netzstabilität
Im Gegensatz dazu erzeugen Wind- und Solarkraftwerke Gleichstrom, der mithilfe von Wechselrichtern in Wechselstrom umgewandelt werden muss. Diese Wechselrichter orientieren sich normalerweise am bestehenden Netzfrequenz-Takt – doch ohne die traditionellen Kraftwerke fehlt dieser Taktgeber.
Neue ETH-Algorithmen
Die neuen ETH-Algorithmen setzen genau hier an. Sie steuern sogenannte netzbildende Wechselrichter, die nicht nur auf das bestehende Netz reagieren, sondern aktiv mithelfen, dessen Frequenz zu stabilisieren. Bisher schalteten sich solche Systeme bei Netzfehlern aus Sicherheitsgründen automatisch ab. Dank der Innovation der ETH-Forschenden können diese nun selbst bei Netzstörungen aktiv bleiben. Das bedeutet: Wind- und Solarkraftwerke könnten künftig nicht nur Strom liefern, sondern auch zur Stabilität des gesamten Systems beitragen.
(Quelle: Keystone-SDA)