Der Angriff geht auf den 30. November 2024 zurück. Damals war das Opfer durch eine Online-Bekanntschaft zu einem Treffen nach Winterthur gelockt worden, im Glauben, dort ein minderjähriges Mädchen zu treffen. Stattdessen wurde er von einer Gruppe Jugendlicher brutal attackiert. Mit Schlägen und Fusstritten gegen Kopf und Körper erniedrigten sie den Mann, während sie die Tat filmten. Schwer verletzt blieb er zurück.
Bande identifiziert
Die Ermittler der Kantonspolizei Zürich und der Jugendanwaltschaft Winterthur werteten Hinweise aus und konnten schliesslich die sechs Jugendlichen identifizieren. Der Fall reiht sich ein in eine Serie von Gewaltdelikten, die im Februar und April 2025 bereits aufgeklärt wurden. Damals wurden mehrere Jugendliche und junge Männer zwischen 16 und 19 Jahren verhaftet.
Selbstjustiz bestraft
Laut den Behörden suchten die Täter gezielt Opfer, die aus Scham oder Angst nicht zur Polizei gehen würden. Sie nahmen online bewusst Kontakt zu Personen auf, denen sie pädophile Neigungen unterstellten. Das Vorgehen erinnert an selbsternannte «Pädohunter», die sich als Rächer inszenieren, doch die Polizei warnt: «Gewalttaten sind auch unter dem Deckmantel vermeintlicher Selbstjustiz strafbar und gefährlich. Das Verfolgen und Ahnden von Straftaten ist Sache der zuständigen Behörden.»