Direkt beim Gemeindehaus Maur, nur wenige Meter vor einem Fussgängerstreifen, an dem Kinder täglich zur Schule gehen, steht seit Anfang Jahr eine digitale Infostele. Was als moderne Bürgerinformation gedacht ist, empfinden viele als irritierendes Symbol der Zeit: grell leuchtende Werbung an sensibler Stelle – und eine Kamera, die über allem wacht.
Ablenkung der Autofahrer
Eltern haben auf die problematische Kombination aufmerksam gemacht. Sie sehen zwei Gefahren: Ablenkung der Autofahrer am Schulweg und den Eindruck wachsender Überwachung im öffentlichen Raum.
Die Gemeinde wiegelt ab
Die Verwaltung wiegelt ab: Der Standort sei geprüft, die Verkehrssicherheit gewährleistet. Die Kamera diene ausschliesslich dem Objektschutz und sei derzeit deaktiviert. Ob sie später eingeschaltet werde, bleibe offen.
Kritiker fordern mehr Transparenz. Sie wollen, dass die Bevölkerung informiert wird, falls die Geräte künftig aktiviert oder für andere Zwecke genutzt werden. Nur Offenheit könne Vertrauen schaffen, sagen sie.
Formale Sicherheit
Während die Verwaltung auf formale Sicherheit verweist, stellt sich längst eine grundsätzliche Frage: Muss eine Gemeinde wirklich digitale Werbestelen mit eingebauten Kameras dort aufstellen? Und muss es ausgerechnet dort sein, wo Kinder täglich die Strasse überqueren?
Die Augen der Obrigkeit
Vielleicht ist es harmlos. Vielleicht aber markiert es den Beginn einer neuen Normalität – ein Dorfleben mit leuchtenden Bildschirmen und stillen Augen der Obrigkeit, die überall mitsehen.