Ein tiefer Seufzer kann nicht nur die Stimmung heben, sondern auch die Lunge unterstützen. Forschende der ETH Zürich haben nachgewiesen, dass tiefes Ein- und Ausatmen die Elastizität der Lunge verbessert.
Surfactant-Schicht reagiert
Im Fachjournal Science Advances beschreiben sie, wie sich die sogenannte Surfactant-Schicht, eine dünne Flüssigkeit auf der Innenseite der Lunge, durch starke Dehnung optimal anordnet.
Diese Schicht sorgt dafür, dass sich die Lunge beim Atmen leicht ausdehnen und wieder zusammenziehen kann. Wird sie regelmässig stark bewegt, etwa bei einem tiefen Seufzer, sinkt ihre Oberflächenspannung messbar. So kann die Luft einfacher in die Lungenbläschen strömen.
Bleibt die Atmung hingegen flach, verliert die Schicht ihre ideale Struktur und die Lunge wird steifer.
Potenzial für Therapien
Die Erkenntnisse könnten künft Patienten mit Lungenversagen helfen. Denkbar ist laut ETH, künstliche, mehrschichtige Strukturen zu entwickeln, die die natürliche Funktion der Lungenflüssigkeit nachahmen.
Ein tiefer Atemzug könnte also medizinisch wichtiger sein, als bisher angenommen.