«Ich empfehle jedem, den Film zweimal zu schauen». Diese Aufforderung kam nicht von Regisseur Stefan Haupt, sondern direkt aus dem Publikum. Er habe den Film das erste Mal an einem Filmfestspiel gesehen, meinte der begeisterte Zuschauer – und jetzt beim zweiten Mal, sei die ganze Geschichte noch tiefer, präsenter, eindrücklicher.
Wer ist Stiller wirklich?
Der Film erzählt die Geschichte des Bildhauers Anatol Ludwig Stiller, der an der Schweizer Grenze verhaftet wird, weil man ihn für den verschollenen Ehemann Julikas hält. Doch Stiller beharrt: «Ich bin nicht Stiller. Ich bin James Larkin White.» In Rückblenden entfaltet sich das Porträt eines Mannes, der vor sich selbst flieht – und dabei in die tiefsten Schichten seiner Vergangenheit blickt. Haupt bleibt dabei erstaunlich nahe an Frischs literarischer Sprache, ohne den Film je in Theatralik kippen zu lassen.