Der jüngste Fall eines mutmasslichen Eindringlings in ein Einfamilienhaus in Benglen rückt die Asylunterkunft an der Lohwisstrasse in Ebmatingen erneut ins Licht der Öffentlichkeit. Pikant: Das Heim soll bald erweitert werden. In der Nachbarschaft wächst die Sorge.
Einbruch mit Beigeschmack
Es ist ein Vorfall, der für Aufsehen sorgt. Selbst der «Blick» griff ihn am Mittwoch auf. Am frühen Abend des 13. Oktober verschaffte sich ein Mann Zutritt zu einem Einfamilienhaus in Benglen – ausgerechnet durch das Fenster des Zimmers einer Jugendlichen. Die Eltern ertappten den Eindringling auf frischer Tat, schrien ihn an, machten noch ein Foto, bevor der Mann die Flucht ergriff.
Kurz darauf wurde der Verdächtige in der Asylunterkunft an der Lohwisstrasse in Ebmatingen festgenommen. Laut Kantonspolizei handelt es sich um einen 35-jährigen Schweizer. Das Motiv ist noch unklar – der Mann wurde nach der Befragung wieder freigelassen.
Ein Schweizer im Asylheim
Dass ein Schweizer in einer Asylunterkunft lebt, sorgt nicht nur in Benglen für Stirnrunzeln. Auf Anfrage der «Maurmer Zeitung» bestätigt die Gemeinde: Ja, die Person besitzt den Schweizer Pass. Sie sei jedoch «aufgrund einer Notsituation» im Asylheim untergebracht worden – eine «zeitlich befristete Ausnahme», wie es heisst.
«Seltene Fälle»
Die Gemeinde betont, dass solche Fälle selten vorkämen. Doch bei Anwohnerinnen und Anwohnern hinterlässt die Erklärung Fragezeichen. «Asylheime sind für Schutzsuchende gedacht – nicht für Schweizer, die auffällig werden», sagt ein Nachbar, der anonym bleiben möchte.
Polizeieinsätze keine Seltenheit
Ganz ohne Zwischenfälle scheint es an der Lohwisstrasse ohnehin nicht zu gehen. Auf Nachfrage räumt die Gemeinde ein, dass es in den Unterkünften «vereinzelt Polizeieinsätze» gebe – meist wegen «sozialer oder medizinischer Situationen».
Doch für viele klingt das nach Schönfärberei. Immer wieder berichten Nachbarn von lautstarken Auseinandersetzungen und nächtlichen Polizeibesuchen. «Man hat einfach kein gutes Gefühl mehr, wenn man weiss, wer da alles wohnt», sagt eine Anwohnerin.
Erweiterung spaltet die Bevölkerung
Die Debatte bekommt zusätzliche Brisanz: In Maur steht eine Erweiterung der Asylunterkunft Lohwisstrasse zur Diskussion. Das Stimmvolk soll an der Urne entscheiden.
Während die Gemeinde von einer «notwendigen Anpassung» spricht, wächst im Quartier der Widerstand. «Wenn jetzt schon Problemfälle dort untergebracht werden – was kommt dann noch?», fragt ein Anwohner rhetorisch.
Hort für Problemfälle
Für viele ist der Fall von Benglen ein Warnsignal. Er zeigt, dass das Heim längst mehr ist als eine reine Asylunterkunft: Es ist zum Auffangbecken für alle geworden, für die sonst kein Platz in der Gesellschaft mehr bleibt – mit ungewissem Risiko für die Nachbarschaft.
Die entscheidende Frage
Eine Anwohnerin stellt die entscheidende Frage: «Wie sicher ist die Lohwisstrasse – und welche Verantwortung trägt die Gemeinde, wenn aus einer Asylunterkunft ein Sammelbecken für Problemfälle wird?»