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Stadt Zürich
23.10.2025

Lupenreine Laune beim Zürcher Filmpreis

Stiftungspräsidentin Corine Mauch mit den anwesenden Preisträgerinnen und Preisträgern des prestigeträchtigen Zürcher Filmpreises
Stiftungspräsidentin Corine Mauch mit den anwesenden Preisträgerinnen und Preisträgern des prestigeträchtigen Zürcher Filmpreises Bild: Ursula Litmanowitsch
Am Dienstagabend war das Eventlokal X-Tra am Limmatplatz Hotspot der heimischen Filmszene. Bei der Verleihung des Zürcher Filmpreises 2025 in Form einer Lupe traf Filmkultur auf Humor sowie eine gute Portion Selbstironie.

Eröffnet wurde der Abend durch Susa Katz von der Zürcher Filmstiftung, die an die Bedeutung der Zürcher Filmförderung erinnerte. Sie betonte, wie wichtig es sei, der Kreativität Raum zu geben – und gab damit den Startschuss für eine kurzweilige und glänzend inszenierte Preisnacht.

Leila Ladari sorgt für Witz

Durch den Abend führte die Basler Comedian Leila Ladari, die mit viel Selbstbewusstsein und Witz das ewige Städteduell Zürich–Basel auf die Schippe nahm. Ihre Seitenhiebe auf die «Züri-Arroganz» und den «Basler Charme» sorgten für Lacher im Saal. Stadtpräsidentin Corine Mauch, ihres Zeichens auch Präsidentin der Zürcher Filmstiftung, liess sich spontan auf ein Rollenspiel ein, bei dem sie als «Assistentin» der Moderatorin auftrat. Mauch meisterte ihre zugedachte Rolle mit Spielfreude und zeigte, dass Politik durchaus auch Entertainment-Faktor haben darf.

«Heldin» gewinnt Filmpreis

Bei den Preisen gab es gleich mehrere strahlende Siegerinnen und Sieger. Den Zürcher Filmpreis für den besten Spielfilm räumte «Heldin» von Petra Volpe ab – ein Film, der laut Jury mit «gesellschaftlicher Relevanz und starker dramaturgischer Kraft» beeindruckt. Für herausragende Leistungen im Spielfilm wurden Ophélia Kolb für ihre Darstellung in «Les Courageux» und Nikolai von Graevenitz für die Kameraarbeit in «Don’t Let the Sun» ausgezeichnet.

Doku «Vracht» triumphiert

In der Dokumentarfilm-Kategorie triumphierte «Vracht» von Max Carlo Kohal – ein Werk, das Publikum und Jury gleichermassen berührte. Für ihre Arbeit an demselben Film erhielten Mirjam Skal (Musik) und Lukas Gut (Kamera) und die Preise für ihre herausragende Leistungen. «Der Preis wird mich stets daran erinnern, dass es eine gewisse Portion an Radikalität, Mut und Offenheit braucht, um Filme zu machen, so nämlich, dass Menschen beim Betrachten gefordert sind und gleichzeitig etwas Neues erleben können», so Lukas Gut. 

  • Starkes Team: Zürcher Stadtpräsidentin Coriune Mauch und Basler Moderatorin Leila Ladari. Bild: Ursula Litmanowitsch
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  • Till Fiegenbaum, Damira Saad und Susa Katz von der Zürcher Filmstiftung. Bild: Ursula Litmanowitsch
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  • Roman Stocker, Filmmusikerin Mirjam Skal und Tania Stöcklin (Dokfilm «Vracht»). Bild: Ursula Litmanowitsch
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  • Vom Team «Vracht»: Regisseur Max Carlo Kohal und Cinematographer Lukas Gut. Bild: Ursula Litmanowitsch
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  • Stiftungsrat Ernst Wohlwend, ehem. Winterthurer Stadtpräsident und Regisseurin Andrea Štaka. Bild: Ursula Litmanowitsch
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  • Die Filmmusiker Lionel und Diego Baldenweg. Bild: Ursula Litmanowitsch
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  • Die Filmproduzenten Peter Spörri und Edi Stöckli (Arena– Cinemas Sihlcity Kinobesitzer). Bild: Ursula Litmanowitsch
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Kreativität in Kurzform

Den Kurzfilmpreis erhielt «Air Horse One» von Lasse Linder, während die Auszeichnungen für besondere künstlerische Leistungen im Kurzfilm an Konstantin Rosshoff (Production Design) und Tokay Sirin (Regie, Double or Nothing) gingen. Eine Spezialerwähnung gab es obendrein für das SRF–Serienphänomen «Tschugger – Der lätscht Fall», das für seine liebevolle Pflege des Walliserdeutschen geehrt wurde.

100'000 Franken für Exzellenz

Die Auszeichnung selbst – die »Lupe« – fungiert als Trophäe. Und nicht weniger wichtig: Die gesamte Preissumme beträgt 100'000 Franken; der beste Film in den Kategorien Spielfilm und Dokumentarfilm ist mit 20'000 Franken dotiert, die Auszeichnungen für herausragende Leistungen mit 10'000 Franken. In der Kategorie Kurzfilm erhält der beste Film 10’000 Franken und die ausgezeichneten Personen jeweils 5'000 Franken. 

Feiern, Lachen und Anstossen

Nach der Preisflut folgte der Applaus – und danach wurde bei einem grosszügigen Apéro gelacht, vernetzt und auf die Erfolge angestossen wobei sich Filmschaffende, Politikerinnen und Gäste aus der Kulturszene mischten. Der Zürcher Filmpreis ist nicht nur Hochglanz, sondern vor allem auch viel Herz und Humor und schlussendlich ein ganz spezieller Abend, der zeigt: Zürich liebt den Film, seine Kreativen und manchmal sogar die Basler…

Ursula Litmanowitsch