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Stadt Zürich
30.10.2025
31.10.2025 07:16 Uhr

Swiss stoppt A220-Flüge

Wegen Triebwerksmangels legt Swiss alle neun A220-100 still.
Wegen Triebwerksmangels legt Swiss alle neun A220-100 still. Bild: SWISS
Wegen Triebwerksproblemen und Ersatzteilmangel legt Swiss alle neun kleinen Airbus A220-100 für rund 1,5 Jahre still. Die Airline setzt künftig stärker auf die grössere A220-300.

Die Schweizer Fluggesellschaft Swiss reagiert auf anhaltende Triebwerksprobleme und fehlende Ersatzteile. Ab November 2025 werden alle neun Airbus A220-100 voraussichtlich bis Sommer 2026 stillgelegt.

Triebwerke umgerüstet

Die frei werdenden 18 Triebwerke sollen künftig in den grösseren A220-300 eingesetzt werden, von denen die Swiss 21 Maschinen betreibt. Dadurch könne die Einsatzbereitschaft verbessert und der Betrieb vereinfacht werden, erklärte Finanzchef Dennis Weber an einer Online-Medienkonferenz.

Fokus auf grössere Flugzeuge

Die Entscheidung bringt laut Swiss mehrere Vorteile. Die grössere A220-300 sei kosteneffizienter und vereinfachte die Flottenstruktur, da künftig nur noch ein A220-Typ im Einsatz ist. 

In der Vergangenheit war es notwendig, auch die A220-100 zu fliegen, vor allem wegen der Verbindung nach London City. Der steile Anflug auf den Londoner City Airport war bisher nur mit der kleineren Maschine möglich.

Helvetic Airways übernimmt 

Da inzwischen auch Helvetic Airways die Zertifizierung für London City erhalten hat, übernimmt diese Airline die Strecke. 

Die Stilllegung soll im November beginnen. Die betroffenen Flugzeuge bleiben bis Sommer 2026 am Boden. Die Flottenkapazität bleibe laut Swiss dennoch stabil, da durch die Wartung und Umrüstung mehr A220-300 wieder flugbereit werden.

Probleme in Genf

Derzeit stehen bei Swiss mehr als zehn Flugzeuge aufgrund von Triebwerks- und Ersatzteilproblemen still. Besonders betroffen ist der Flughafen Genf, wo im Sommerflugplan 2026 rund ein Viertel der Kurzstreckenverbindungen gestrichen werden.

Finanzchef Weber begründet dies mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Swiss liege dort deutlich hinter Easyjet und dem stark wachsenden Billigflugsegment.

Man prüfe innerhalb der Lufthansa-Gruppe, einige Strecken künftig durch Partner-Airlines wie Eurowings bedienen zu lassen. Ziel sei es, bis 2026 «zumindest wieder eine schwarze Null in Genf» zu erreichen.

Keine Aufgabe von Genf

Ein Rückzug aus Genf steht laut Weber nicht zur Diskussion. Dennoch wolle die Swiss ihre Ressourcen auf das profitablere Geschäft in Zürich konzentrieren.

Pilotenmangel 

Neben den technischen Problemen kämpft die Swiss auch mit einem Mangel an Piloten. Der Grund ist der Schulungsaufwand für die neuen Flugzeugtypen, welcher so hoch wie noch nie ist. Rund ein Drittel der Piloten wird im nächsten Jahr in Ausbildung sein und fehlt somit im Tagesbetrieb.

Gleichzeitig hat die Airline derzeit einen Überbestand an Kabinenpersonal. Etwa 400 Flight Attendants gelten als überzählig, weshalb neueinstellungen ausgesetzt wurden. Schulungen sollen frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2026 wieder starten.

(Quelle: Keystone-SDA)

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