Eine Einigung zwischen USA und China zu seltenen Erden und geringeren Zöllen war erfolgreich beim ersten Treffen seit längerer Zeit in Südkorea zwischen den Präsidenten der USA und Chinas. Das Meeting endete mit Kompromissen – sowohl im Streit um seltene Erden, auch betreffend Agrarimporte und Zölle. Der Handelsstreit ist aus Sicht der USA beigelegt.
Die US-Notenbank beschloss, den Leitzins um 25 Basispunkte auf 3.75 bis 4.00 Prozent zu senken. Es ist die zweite Senkung in diesem Jahr in Folge. Damit reagiert sie auf den schwächeren Arbeitsmarkt. Die Inflation bleibt indessen hartnäckig hoch. Der Präsident Trump immer tiefere Zinsen gefordert, für günstigere Kredite und um damit auch die Wirtschaft anzukurbeln.
Die Erwartungen für die Schweizer Wirtschaft haben sich im Oktober überraschend verbessert. Nach einem Anstieg im Vormonat ist die Schätzung der KOF (Konjunkturforschung ETH) zuletzt wieder über seinen mittelfristigen Durchschnittswert gestiegen. Konkret ist das Konjunkturbarometer um 3.3 auf 101.3 Zähler geklettert. Bereits im September hatte sich eine Aufhellung angedeutet, dies trotz US-Zöllen.
Die Nationalbank SNB erzielte nach 9 Monaten einen Gewinn von CHF 12.6 Mrd. Während die SNB in den ersten drei Quartalen auf den Fremdwährungspositionen ein Minus von CHF 9.0 Mrd. erzielte, gab es auf dem mengenmässig unveränderten Goldbestand einen Bewertungsgewinn von CHF 22.9 Mrd.
Die niedrigen Zinsen hinterlassen Spuren. Ab November werden Grosskunden von der Postfinance für ihre Guthaben belastet. Privatkunden sind derzeit noch nicht betroffen. Die Negativzinsen betragen 3 Prozent auf Kontoguthaben von Grosskunden ab CHF 100'000.
Unternehmensnachrichten
Auffallend ist, wie US-Techfirmen zu den grössten der Welt gewachsen sind. Nvidia erreichte letzte Woche eine Börsenkapitalisierung von 5 und Apple 4 Billionen. Microsoft und Alphabet (Google) haben je 3 Billionen. Das sind Zahlen mit 12 Nullstellen.
Der Umsatz von Novartis stieg im Q3 nur noch 8 Prozent auf USD 13.9 Mrd. nachdem er im Q2 noch um 12 Prozent angezogen hatte. Das operative Ergebnis erhöhte sich um 24 Prozent auf USD 4.5 Mrd. Unter dem Strich verdiente Novartis USD 3.9 Mrd. Novartis übernimmt das US-Biotech-Unternehmen Avidity Biosciences für rund USD 12 Mrd. Geboten werden USD 72 Aktie, was einem Aufschlag von 46 Prozent auf den Schlusskurs entspricht. Mit dieser Akquisition sichert sich Novartis Zugang zur RNA-Plattform und zu fortgeschrittenen Entwicklungsprogrammen für neuromuskuläre Krankheiten.
Der Verpackungsspezialist SIG ist wegen eines Restrukturierungsprogramms in die roten Zahlen gerutscht. Beim Nettoergebnis gab es im dritten Quartal einen Verlust von EUR 221.8 Mio. Die bereinigte Ebitda-Marge sank von 25 auf 16 Prozent. Der bereinigte Gewinn brach auf EUR 16,9 Mio. ein. Der Umsatz schrumpfte um fast 7 Prozent auf EUR 769 Mio.
Die Grossbank UBS erzielte im dritten Quartal einen Gewinn von USD 2.48 Mrd. was 74 Prozent über dem Vorjahresniveau und über den Markterwartungen liegt. Der Ertrag wuchs 3 Prozent auf USD 12.8 Mrd. und der Aufwand sank um 4 Prozent auf USD 9.8 Mrd. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis wurde mit 77 Prozent angegeben. Für den Rest des Jahres gab die Bank einen vorsichtigen Ausblick. Für 2025 soll die Dividende erhöht werden. Die Bank integriert die übernommene Credit Suisse wie geplant. Bisher wurden mit 0.7 Mio. Konten rund zwei Drittel der CS-Kundenkonten integriert.
Der Hersteller von Computerzubehör Logitech erzielte im Q2 des Geschäftsjahres 2025/26 einen Umsatz von USD 1.2 Mrd. das sind 4 Prozent mehr als im Vorjahr. Der bereinigte operative Gewinn stieg um 19 Prozent auf USD 230 Mio. Für das Q3 wird ein Umsatz zwischen 1.38 und 1.42 Mrd. erwartet. Der Ebit soll zwischen USD 270 und 290 Mio. liegen.
Der Baustofflieferant Amrize (Ex-Holcim USA) erzielte im Q3 ein Umsatzplus von 6.6 Prozent auf 3.7 Mrd. was über den Erwartungen liegt. Der bereinigte Ebitda sank 3.3 Prozent auf 1.7 Mrd. und der Periodengewinn fiel 16 Prozent auf USD 543 Mio. Für das Gesamtjahr 2025 wird neu mit einem Umsatz zwischen USD 11.7 und 12.0 Mrd. gerechnet, bisher waren es USD 11.4 bis 11.8 Mrd. Die Prognose für den bereinigten Ebitda bleibt mit USD 2.9 bis 3.1 Mrd. bestehen.
Aussichten
Zinssenkungen sind grundsätzlich gut für die Aktienmärkte. Aber es gibt diktierte Geldpolitik – in den USA waren die Senkungen nicht ganz freiwillig. Die Regierung hatte lange Druck ausgeübt. Die Auswirkungen der Zollpolitik können noch nicht abschliessend beurteilt werden. Sie dürfte für die Weltwirtschaft schädlich sein und auch für die USA inflationstreibend. Weihnachtsrally oder Konsolidierung? Die Konjunkturentwicklung dürfte entscheidend sein. In Europa ist das Wirtschaftswachstum schwach. In Deutschland ist die Abwanderung der Industrie noch nicht gestoppt. In Asien, vor allem China, ist eine Immobilienkrise immer noch das Thema. Im Moment beginnt die Hurrikan-Saison in der Karibik bzw. die Zeit der Taifune in Asien. Das dürfte die Versicherungen vermehrt beschäftigen.