2010 stellte die Stadt Zürich im «Leitbild Seebahnhöfe» fest: Das Bullingerquartier sei arm, kinderarm und stark von Migration geprägt. Ein Neubau von zwei Genossenschaften sollte «mittelständische Familien» anziehen. Diese Geschichte bringt die «NZZ» aufs Tapet.
Heute ein Trendquartier
Fünfzehn Jahre später steht der Bau immer noch nicht. Das Quartier hat sich längst gewandelt: Wo früher Autos durchrasten, sitzen heute Hipster in Cafés. Die Mieten sind explodiert, alteingesessene Bewohner werden verdrängt.
Erhalten oder ersetzen?
Am 30. November stimmen die Zürcher über den Gestaltungsplan «Seebahnhöfe» ab. Geplant sind Wohnungen für 1000 Menschen – doppelt so viele wie heute. Gegner fordern, den Altbau an der Seebahnstrasse zu erhalten. Er sei ein Zeugnis des «roten Zürich» und biete günstigen Wohnraum.
Die Befürworter halten dagegen: Eine Sanierung sei teurer, ein Neubau moderner und leiser.
Zürichs Bauproblem
Das Projekt zeigt, wie langsam Bauen in Zürich geworden ist. Während sich das Quartier rundherum komplett verändert hat, steht der Neubau noch immer auf dem Papier.