Das Geschäft kommt am 8. Dezember 2025 in Maur vor die Gemeindeversammlung. Das Ziel: ein wetterunabhängiger Trainingsplatz für Schule und Vereine. Doch der Preis ist hoch. Und das Hauptproblem bleibt.
Der geplante Platz ist nur für Spiele bis zur Stufe D-Junioren zulässig, allerdings auch dies nur dank einer Spezialbewilligung des Schweizerischen Fussballverbands. Für ältere Nachwuchsteams oder Aktivmannschaften ist das Spielfeld schlicht zu klein – ein Kompromiss, der die strukturellen Probleme nicht löst, sondern schonungslos aufdeckt.
Teurer Kompromiss
1,73 Millionen Franken für ein Mini-Feld: Die Kosten werden mit schwierigen Bodenverhältnissen und neuen Umweltauflagen begründet. Trotzdem bleibt der Eindruck, dass Maur teuer baut – und sich dabei trotzdem klein macht.
Speerwerfer vor den Fussballern
Am Informationsabend zur Komplett-Erneuerung der Sportanlage Looren im Polterkeller des Loorensaals wurde am Dienstag die entscheidende Frage gestellt: Weshalb nicht den grossen Rasenplatz zu einem Kunstrasen umbauen – um dem FC Maur zeitnah eine zweckmässige Infrastruktur zur Verfügung zu stellen?
Hauptplatz nur im Sommerhalbjahr
Schliesslich ist der bestehende Platz in einem derart schlechten Zustand, dass er zwischen November und April nicht bespielt werden kann. Die Antwort der Behörden: «Ein Kunstrasen kommt dort nicht in Frage, weil die Speerwerfer nicht mehr trainieren könnten.»
Ein Argument, das erstaunt. Denn Speerwerfer gibt es in Maur ungefähr so viele wie Eskimos im Amazonas – oder in der Sahara. Und für diese Minorität bestraft die Gemeinde einen Verein mit über 250 Mitgliedern und einer boomenden Juniorenabteilung.
Erlenbach macht's vor
Die Gemeinde Erlenbach macht es vor: Dort ist ein Kunstrasenfeld in regulärer Grösse geplant – für rund 1,4 Millionen Franken. Mehr Fläche, mehr Nutzen, weniger Kosten.
Nicht die Kinder bestrafen
In Maur besteht diese Option nicht. Deshalb haben die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger am 8. Dezember nur die Möglichkeit, einer Vorlage zuzustimmen, die höchstens als teure Symptombekämpfung zu werten ist. Gleichwohl wäre ein «Nein» eine Bestrafung der Falschen – der fussballspielenden Kinder. Von einer nachhaltigen Problemlösung aber kann keine Rede sein.