«Bis und mit November haben wir einen Rückgang von rund 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr festgestellt», sagte Regierungsrätin Carmen Walker Späh (FDP) bei der Präsentation des diesjährigen Flughafenberichts am Freitag.
Bewilligungsfreies Zeitfenster
Im Jahr 2024 ist die Zahl der Flugbewegungen zwischen 23 und 23.30 Uhr ebenfalls gesunken, allerdings deutlich weniger stark. Die Zahl der Flugbewegungen belief sich auf 2983 (6,2 Prozent weniger als 2023).
Laut Walker Späh war das Niveau der Flüge nach 23 Uhr im vergangenen Jahr weiterhin zu hoch. Das Zeitfenster zwischen 23 und 23.30 Uhr kann von den Fluggesellschaften bewilligungsfrei für verspätete Flüge genutzt werden.
Steigende Lärmbelastung
Wenig erfreulich entwickelte sich der Zürcher Fluglärm-Index (ZFI): Die Zahl der Personen, die in der Nähe des Flughafens vom Fluglärm stark belästigt werden, ist 2024 erneut gestiegen. Der sogenannte ZFI-Monitoringwert stieg auf 55'725 Personen. Er überschritt damit den Richtwert um rund 8700 Personen.
Bevölkerungswachstum als Mitgrund
Der Wert stieg insbesondere wegen der anhaltenden Erholung des Flugbetriebs gegenüber dem Vorjahr an. Aber auch das Bevölkerungswachstum in Flughafennähe trug zu der Entwicklung bei.
Pistenverlängerungen angestrebt
Mittelfristig wird eine Abnahme des ZFI-Monitoringwerts erwartet, weil neue Flugzeuge leisere Treibwerke haben als ältere. Die geplanten Pistenverlängerungen sollen zudem für einen reibungsloseren Flugbetrieb und damit weniger Verspätungen sorgen. Dadurch wiederum soll auch die Zahl der verspäteten An- und Abflüge nach 23 Uhr weiter sinken.
Gebühren als Instrument
Auch mit angepassten Gebühren wird versucht, die Fluggesellschaften dazu zu bewegen, die Lärmbelastung für die Bevölkerung zu reduzieren. So werden die Gebühren für besonders laute Flugzeuge künftig erhöht. Für verspätete Flüge nach 23 Uhr werden zusätzliche Gebühren fällig.
Auf Rang 4 abgerutscht
Der Flughafenbericht des Kantons Zürich, dem grössten Aktionär des Flughafens, beinhaltet neben dem Fluglärm zahlreiche weitere Themen, etwa die Qualität des Flughafens. Der Flughafen Zürich ist 2024 im Ranking der europäischen Flughäfen vom Flughafen Rom überholt worden und deshalb auf den 4. Platz abgerutscht. «Das wollen wir natürlich wieder verbessern», sagte Walker Späh.