Dabei hat die SRG einen omnipräsenten und lautstarken Verteidigungsring aufgezogen. Das Nein-Komitee ist früh in den Abstimmungskampf gestartet und warnt vor einem geschwächten Service public.
Gewerbeverband für Initianten
Doch die Forderung, die Serafe-Gebühr deutlich zu senken, verfängt – gerade angesichts steigender Lebenshaltungskosten. Rückenwind erhält das Ja-Lager zudem vom Gewerbeverband.
UKW-Entscheid rächt sich
Mit der Abschaltung von UKW hat sich die SRG verzockt: Hunderttausende wanderten zu Privatsendern ab. Dass National- und Ständerat das definitive UKW-Aus nun bremsen, ist ein politischer Rückschlag – und ein Sieg für SRG-Kritiker.
Sparen mit Nebenwirkungen
Zwar kündigt die SRG erneut Sparmassnahmen an, gleichzeitig wächst das Online-Angebot weiter. Gespart wird ausgerechnet bei Kultur und Wissenschaft. Der Teilabbau bei Radio SRF 2 löste heftige Reaktionen aus und beschädigt das Vertrauen zusätzlich.
Poster-Girl der Apokalypse
Dass die SRG mit solchen Baustellen in die wohl wichtigste medienpolitische Abstimmung seit Jahren geht, ist kein Ruhmesblatt. Die Glaubwürdigkeit leidet. Kommt dazu: Generaldirektorin Susanne Wille wirkt mit ihren Schwarzmalereien zuweilen eher wie ein Poster-Girl der Apokalypse als wie eine resolute Krisenmanagerin.
Hoffnung auf Rösti
Die entscheidende Figur könnte Medienminister Albert Rösti werden. Gelingt es ihm, bürgerliche Nein-Stimmen zu mobilisieren, wäre der SRG mehr geholfen als mit jeder Charmeoffensive.