Ausgelöst wurde die Debatte durch eine Anfrage des Rapperswil-Joner GLP-Kantonsrats Andreas Bisig. Er verwies auf zunehmende Nutzung der Seen und das wachsende Unfallrisiko – und auf den Bodensee, wo Tempo 40 gilt. Die St. Galler Regierung hält dagegen: Bereits heute müssten Bootsführer ihre Geschwindigkeit den Umständen anpassen, die Sicherheit auf Zürich- und Walensee sei gewährleistet. Ein neues Tempolimit sei daher nicht nötig, schreibt sie in ihrer Antwort.
Tödlicher Unfall befeuert die Debatte
Zwei Wochen nach Bisigs Vorstoss kam es im August auf dem Obersee zu einer Kollision zweier Boote, bei der ein 36-jähriger Mann und eine 37-jährige Frau ums Leben kamen. Ob überhöhte Geschwindigkeit eine Rolle spielte, ist offen; die Staatsanwaltschaft Schwyz ermittelt weiterhin wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung.
Keine koordinierte Lösung in Sicht
Ein Tempolimit wäre nur gemeinsam mit Zürich und Schwyz möglich. Doch Zürich lehnte eine Geschwindigkeitsbegrenzung bereits 2022 ab. Entsprechend sieht St. Gallen derzeit keine Chance für ein koordiniertes Vorgehen.
Befürworter enttäuscht
Bisig zeigt sich enttäuscht, aber nicht überrascht. Er zweifelt daran, dass die Sicherheit ausreichend gewährleistet sei, und fordert mehr Engagement von Politik und Gesellschaft. In Zürich und Schwyz sind neue Vorstösse bislang ausgeblieben – einzelne Politikerinnen halten sich eine Neuauflage jedoch offen.