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Kultur
31.12.2025

Kubanischer Tanz auf höchstem Niveau

Kraftvolle Sprünge mit scheinbarer Leichtigkeit ausgeführt.
Kraftvolle Sprünge mit scheinbarer Leichtigkeit ausgeführt. Bild: zVg
Ballet Revolución aus Kuba verwandelt das Theater 11 in Zürich in eine Kombination aus Rhythmus, Körperkraft und Lebensfreude. Von Ursula Litmanowitsch

Schon bei den ersten Takten bebt die Bühne, wenn das Ensemble mit synchronen Sprüngen, Drehungen und Bodenelementen auftritt.  Unter Creative Director Mark Brady wird ein Feuerwerk auf der Bühne gezündet. Laut, sexy und kompromisslos.

Schwerelos auf der Bühne

Mambo ist Programm, aber auch klassische Pirouetten verschmelzen mit modernen Tanzbewegungen, während kurz angedeutete Duette für intime Momente sorgen. Tänzerinnen und Tänzer gleiten schwerelos über die Bühne, Blicke treffen sich, Körper erzählen Geschichten von Leidenschaft und Energie.

Immer wieder bricht die Choreografie auf und kraftvolle Ensembleblöcke, schnelle Hebungen, akrobatische Sprünge in stringenter Abfolge folgen Schlag auf Schlag.

Ekstatische Bewegungen in einer mitreissenden Choreografie. Bild: zVg

Tempo, Kraft, Intensität

Die neue Choreografie von Ballet Revolucion von Aaron Cash und Roclan González Chavez legt den Fokus auf Tempo, Kraft und emotionale Intensität. Visualisierte Muskelkraft, Körper, welche direkt auf die fordernden Beats reagieren. Jeder Schritt sitzt punktgenau. Mal sinnlich, mal aggressiv, dann verspielt – die Bewegungen verweben sich zu lebendigen Geschichten, erzählt durch Körper statt Worte. Sexy Moves und akrobatischer Tanz als pure Energie ergeben schliesslich die Essenz der Show. 

Sänger(in), eine Klasse für sich

Die Live-Band ist ständiger Motor des Abends. Die Sängerin Tania Foster und der Sänger Ran Carty sind eine Klasse für sich. Mitreissende Percussion-Passagen und treibende Rhythmen verleihen zusätzliche Wucht.  

Das Publikum spürt die Musik förmlich in der Brust, wenn bekannte Songs von Ed Sheeran, Dua Lipa oder Billie Eilish in temporeiche Choreografien übergehen. Klassiker wie «Purple Rain» von Prince sorgen für Gänsehaut-Momente, während «Electrotango» in ein elektrisierendes Spiel aus Licht, Schatten und fliessenden Körperlinien verwandelt.

Mitreissender Tanz aus Kuba: Sinnlich, aggressiv, verspielt. Bild: zVg

Intimes Solo

Besonders eindrücklich sind die Szenenwechsel: Von einem intimen Solo eines Duos, das fast wie eine stille Momentaufnahme wirkt, zu explosiven Gruppenblöcken, in denen der Saal direkt in den Rhythmus eingebunden wird. Die Tänzerinnen und Tänzer scheinen die Luft zu schneiden, Körper drehen sich, springen, kippen, falten sich zusammen und wieder auseinander.

Das Publikum hält den Atem an und bricht alsdann in lautstarken Applaus aus wenn die nächste Welle losrollt.

Maximale Spannung

Im Finale steigert sich die Spannung auf ein Maximum. Alle Bewegungen sammeln sich in einem ekstatischen Abschluss: schnelle Ensembles, kraftvolle Hebungen, akrobatische Sprünge und präzis gesetzte Soli verschmelzen zu einem tänzerischen Hochgenuss.

Adrenalin-Kick

Das kubanische Temperament packt restlos alle im Saal. Die Begeisterung kennt keine Grenzen. Stehende Ovationen sind vorprogrammiert für diese phantastische Hochleistungs-Show für alle Sinne: Temporeich und erotisch. Ein Adrenalin-Kick, der noch lange nachhallt.

Ballet Revolucion aus Kuba wird bis am 4. Januar im Theater11 gezeigt. Anschliessend im Musical–Theater Basel.

Ursula Litmanowitsch
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