Wenn die letzten Sonnenstrahlen das dichte Grün des MFO-Parks beleuchten und eine Strassenlaterne nach der anderen ihr Licht anzündet, beginnt das Spektakel im Inneren des MFO-Parks Oerlikon. In Liegestühlen können am 18. und 19. August (Freitag und Samstag) je ein Film unter freiem Himmel geschaut werden. Das Open-Air-Kino im MFO-Park wir vom Cine Club Nord und GZ Oerlikon veranstaltet und beginnt um 21.15 Uhr.
Zwei berührende Filme
Und darum gehts in den Filmen: «Last Dance» (CH, 2022): Germain geniesst das Leben im Ruhestand, als er mit 75 Jahren unerwartet Witwer wird. Aus Sorge um sein Wohlergehen mischen sich seine Kinder nunmehr in seinen Alltag ein. Doch ihre ständigen Besuche, Anrufe und organisierten Mahlzeiten nehmen ihm die Luft zum Atmen.
Er gibt zwar vor mitzuspielen, verfolgt aber insgeheim einen anderen Plan, indem er ein Versprechen einlöst, das er seiner Frau gegeben hat: Germain bewirbt sich bei einem zeitgenössischen Tanzensemble um ihre Rolle. Wie lange wird er dieses Doppelleben führen können, bis seine Kinder Wind davon bekommen?
Yuli spielt in Kuba
«Yuli» (ESP, 2019): In den Strassen von Havanna aufgewachsen, hat Carlos (Edilson Manuel Olbera) auf diesem Pflaster die Schule des Lebens besucht. Doch erst sein Vater (Santiago Alfonso), der als Sohn einer Sklavin auf den kubanischen Zuckerrohrfeldern aufwuchs, erkennt das aussergewöhnliche Talent seines Sohnes, den er nach dem afrikanischen Kriegsgott nur Yuli nennt.
Denn Yuli kann etwas, das nur wenige in seinem Alter schon so gut können: Er kann tanzen, als hätte er nie etwas anderes getan. Obwohl Yuli gar nicht will, schickt sein Vater ihn auf die staatliche Ballettschule und schreckt nicht vor harten Methoden zurück, als sein Sohn die Ausbildung abbrechen will.
Wider Erwarten wird aus Yuli (Keyvin Martínez) viele Jahre später einer der besten Balletttänzer seiner Generation, er ist weltweit erfolgreich und wird der erste dunkelhäutige Romeo-Darsteller im Londoner Royal Opera House. Doch all die Erfolge täuschen nicht über das Heimweh nach Kuba und die Sehnsucht nach Freunden und Familie hinweg. Eine schwere Verletzung zwingt ihn zu einer längeren Tanzpause, was für Yuli der ideale Zeitpunkt ist, um nach Hause zurückzukehren. Doch das löst einen unbändigen Drang aus und Yuli will einfach nur sein Leben auskosten, was seine gesamte Karriere aufs Spiel setzen kann.