Entlang der Landesgrenze und Schmugglerwegen im Rafzerfeld
Okay, obs wirklich Schmugglerwege waren, lässt sich nur schwer überprüfen. Aber die Strecke von Lottstetten (D) nach Wasterkingen geht immer der Landesgrenze entlang. Zwischendurch sogar auf schmalen Pfaden. Wer absteigt, steht mit dem rechten Fuss in Deutschland und mit dem linken in der Schweiz.
Start ist beim Bahnhof Rafz, der bestens mit der S-Bahn erreichbar ist. Von hier geht es in die inzwischen knapp 4000 Einwohner zählende Gemeinde, die viel Historisches zu bieten hat. Ein Abstecher ins Dorfzentrum lohnt sich auf jeden Fall. Anschliessend geht es auf der Hauptstrasse in nordöstliche Richtung nach Lottstetten. Unterhalb des Dietlisbergs überquert man bereits die Landesgrenze, wovon je ein Zollhaus auf der Schweizer und auf der deutschen Seite zeugen. Kurz nach der Grenze biegt man links ab Richtung Bleich.
Nun geht es auf einem Waldweg der Landesgrenze entlang, die gefühlt alle 100 Meter mit einem Grenzstein markiert ist. Bei Punkt 547 erreicht man den sogenannten Rafzerstein. Er stammt aus dem Jahre 1728. Darauf ist noch das Wappen der Grafen von Sulz eingraviert und ebenso sind darauf die beiden Grossbuchstaben GB zu finden. Sie stehen für das Grossherzogtum Baden, das von 1806 bis 1918 bestand. Übrigens: Zwischen 1840 und 1935 benötigten Grenzgänger hier aufgrund ein deutsch-schweizerischen Staatsvertrags keinen Ausweis.
Bis zum Kraftwerk Rheinsfelden
Nach dem historischen Exkurs geht es weiter immer genau der Grenze entlang. Wir fahren auf schmalen Trails, teilweise durch sumpfiges Gelände, und gelangen zum Punkt 556 (Buchholz). Nun geht es südwärts, immer möglichst auf der Landesgrenze, was nicht überall möglich ist, deshalb jeweils das nächstgelegene Strässchen nehmen. Vor Buchenloo kommen wir am Schwarzenbach-Weiler vorbei, der es gerade noch in die Schweiz «geschafft» hat. Vom Weiler geht es zu Punkt 492, wo wir erneut auf eine Grenzstation treffen. Doch zuvor lohnt sich eine Pause.
Denn hier, im Grenzgebiet zwischen der Schweiz und Deutschland, dominiert die Landwirtschaft. Man sieht bis Baltersweil im Osten und zum Sendeturm auf dem Wannenberg im Westen. Wenig später lassen wird das meistens verlassene Zollhaus hinter uns und steigen gemächlich westwärts Richtung Gnül auf. Wenn es zuvor geregnet hat, kann die Weiterfahrt zum Bergheim eine ganz schön sumpfige Angelegenheit werden. Wir stechen nun über den Wanderweg direkt nach Wasterkingen ab. Von hier können wir via Veloweg zurück zum Bahnhof Hüntwangen fahren, oder aber wir überqueren die in der Ebene liegenden Felder in südliche Richtung hin zum Rhein. Bei Punkt 376,1 stechen wir in den Wald und fahren Richtung Mooshalde, wo wir steil zum Kraftwerk Rheinsfelden abfahren. Hier gibt es wieder viel (Historisches) zu sehen und bei ordentlich Wasser auch einiges zu hören. Es geht weiter zum südwestlich gelegenen Bahnhof Zweidlen-Station, wo wir die Räder bequem in den «Turbo» laden können; wer noch mag, kann dem Rhein entlang zum Bahnhof Eglisau fahren. (dj.)