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Polizeinews
19.12.2024

Mit Elektrofahrzeugen auf Verbrecherjagd

Neuste Anschaffung: Mercedes-EQV-Streifenwagen.
Neuste Anschaffung: Mercedes-EQV-Streifenwagen. Bild: Lorenz Steinmann/Zürich24
Die Stadtpolizei will ihre Streifenwagen wo immer möglich von Diesel-VW T6 auf Elektrofahrzeuge umstellen, etwa auf den Elektro-Mercedes E‑Vito. Damit wird das charakteristische Dieselmotor-Gurgeln aus Zürichs Alltag verschwinden. Doch auch bei anderen Einsatzfahrzeugen setzt die Stapo auf Elektro.

Bis es Wasserwerfer mit Elektroantrieb gebe, gehe es noch ein Weilchen, heisst es von der Stadtpolizei auf Anfrage. Da sei der Markt «noch zu sehr eingeschränkt». Doch bei den klassischen Polizeifahrzeugen macht die Stadtpolizei durchaus vorwärts. Wer nun aber aufheult und über den im Ankauf rund 74 000 Franken teuren Elektro-Bully (von VW) schimpft, sei beruhigt: Dieser hat sich als klassischer Streifenwagen nicht bewährt und wird künftig im Unfalltechnischen Dienst eingesetzt. Dies ist nebenbei von der Stadtpolizei zu erfahren.

Und: Momentan als Streifenwagen im Einsatz steht ein Mercedes EQV, ein eindrückliches Fahrzeug mit grossem auf der Frontpartie prangendem Mercedes-Stern. Es sei ein Einzelmodell, heisst es von der Stadtpolizei. Bestellt sind hingegen 13 Mercedes E‑Vito, dieses Modell ist grössenmässig identisch mit dem EQV. Damit wird ­zumindest punktuell vom Anbieter aus Wolfsburg (VW) zum im Volksmund nobler erscheinenden Konkurrenten aus Stuttgart (Mercedes) gewechselt, wobei die Preise nicht höher seien, wie es heisst. Wie die gesamte Flotte der jetzigen Polizei-Streifenwagen (VW T6) ersetzt wird, ist hingegen noch offen. 

  • Der ID. Buzz von VW hat sich nicht bewährt als Streifenwagen. Bild: Stadtpolizei Zürich
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  • Der Citroen Jumpy von Emil Frey ist für den unfreundlichen Demoeinsatz vorgesehen und seit 2023 in Betrieb. Bild: Lorenz Steinmann/Zürich24
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  • Der Audi E-Tron ist sicher kein unbescheidenes Fahrzeug. Bild: Stadtpolizei Zürich
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  • Die bisherigen Diesel-VW T6 werden ausgemustert. Bild: Stadtpolizei Zürich
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  • Und noch ein Blick in die Vergangenheit. In den 1970er Jahren waren diese Volvo als Streifenwagen im Einsatz. Damals war Elektro noch ein Fremdwort. Bild: ETH Bildarchiv
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Jumpys gegen Demonstranten

Sicher ist, dass die Stadtpolizei vorwärts­machen will bei der städtischen Strategie, wo immer möglich auf Elektrofahrzeuge umzustellen. Die Beschleunigung ist fraglos besser und lange Überlandfahrten, die grosse Reichweiten verlangen, sind in Zürich nicht die Regel. So sind seit Sommer 2023 beispielsweise drei neue Gitterfahrzeuge im Einsatz. Es sind rein elektrische Citroën Jumpy. «Die bestehenden Mercedes-Sprinter-Modelle werden nach Ablauf ihrer Lebensdauer wenn immer möglich durch solche oder ähnliche Elektrofahrzeuge ersetzt. Die Fahrzeuge kommen bei Demonstrationen zum Einsatz.» 

Deadline 2035 – theoretisch 

Die Umstellung erfolgt, weil bis 2035 möglichst alle Fahrzeuge der Stadtverwaltung elektrisch betrieben sein müssen. Weitere Beispiele der Stapo gefällig? So hat die Verkehrspolizei sieben Audi E‑Tron, der Polizeiliche Assistenzdienst wurde kürzlich mit drei elektrisch betriebenen Opel ausgerüstet, dazu nutzt etwa die Revierpolizei einen putzigen Renault Twingo, der an den bekannten Polizei-Smart («Das Quartier ist unser Revier») erinnert.

Die Stadtpolizei hält in ihrer Antwort an diese Zeitung fest, dass die betrieblichen, strategischen und submissionsrechtlichen Anforderungen auch bei Elektrofahrzeugen erfüllt werden müssen. So braucht es einige 4×4-Streifenwagen, etwa für die Personensuche im Wald oder in unwegsamem Gelände. Da stehe bislang noch kein adä­quates Elektrofahrzeug zur Verfügung. 

So ist ein Streifenwagen ausgerüstet: polizeinews.ch, Stichwort «Blick in den Streifenwagen»

Lorenz Steinmann/Zürich24