Es ist ein leiser Moment, wie gemacht für jemanden, der sein Leben den Tönen der Zeit gewidmet hat: René Beyer, das Gesicht hinter der Zürcher Beyer Chronometrie, ist am Sonntag im Alter von 61 Jahren verstorben. 

Beyer führte eines der ältesten Uhrengeschäfte der Welt. Seit 1760 besteht das Familienunternehmen, seit 1877 an der ehrwürdigen Adresse Bahnhofstrasse 31. Acht Generationen haben hier den Puls der Zeit gespürt und mitgestaltet.

Uhrenmensch durch und durch

Beyer war nicht nur Händler, sondern ein Mann der Zeit. Nach seiner Ausbildung zum Uhrmacher übernahm er 1996 die Leitung des Familienunternehmens. Seine Passion galt den Geschichten hinter den Zifferblättern, den Menschen hinter den Marken, der Seele der Mechanik.

Ein besonderes Anliegen war ihm das Uhrenmuseum im Untergeschoss der Chronometrie. Seine Sammlung historischer Zeitmesser wurde weltweit beachtet, und oft führte Beyer persönlich durch die Räume.

Verantwortung und Vermächtnis

In den letzten Jahren hatte sich René Beyer zunehmend aus dem operativen Geschäft zurückgezogen. Die Leitung übergab er schrittweise an seine Schwester Muriel Zahn-Beyer, die bereits seit knapp einem Jahr offiziell als Geschäftsführerin fungiert. Sie wird das Erbe ihres Bruders fortführen. 62 Mitarbeitende halten heute den Betrieb an der Bahnhofstrasse am Laufen.