Die Rechnung ist klar – und politisch unbequem: 8,6 Prozent der Steuerpflichtigen zahlen über 51 Prozent der Einkommenssteuern in der Stadt Zürich. Es sind Gut- und Spitzenverdienende mit einem steuerbaren Einkommen ab 150’000 Franken. Eine kleine Minderheit hält damit einen Grossteil des städtischen Systems am Laufen. Zu dieser Erkenntnis kommt der «Tages-Anzeiger».
Spitzenverdiener zahlen die Zeche
Allein die 0,6 Prozent Spitzenverdiener steuern knapp 20 Prozent der gesamten Einkommenssteuern bei. Ohne sie sähe die Zürcher Finanzlage deutlich weniger komfortabel aus.
Viele profitieren, wenige zahlen
Am anderen Ende der Skala steht rund ein Fünftel der Steuerpflichtigen, das keine oder kaum Steuern bezahlt. Studierende, Rentner, Geringverdienende – sie gehören ebenso zur Stadt. Doch ihre Rolle in der Finanzierung ist marginal. Die Umverteilung funktioniert – aber sie funktioniert nur, solange genügend zahlungskräftige Einwohner bleiben.
Abhängigkeit wider Willen
Auch Unternehmen sind unverzichtbar: rund eine Milliarde Franken pro Jahr fliessen aus der Wirtschaft in die Stadtkasse, ein grosser Teil davon vom Finanzplatz. Trotzdem pflegt die Stadt eine Politik, die gegenüber hohen Einkommen und Firmen oft distanziert, teils misstrauisch wirkt.
Steuerentlastung kein Thema
Der Steuerfuss bleibt seit Jahren bei 119 Prozent. Entlastung ist kein Thema – obwohl die Stadt finanziell so stark von genau jenen lebt, die ideologisch nicht ins rot-grüne Weltbild passen.