Ein Samstag wie selten auf dem altehrwürdigen Sportplatz Steinkluppe: Kinder kicken, Nachbarn plaudern, Hunde drehen ihre Runden – und plötzlich stehen Profis von Neuchâtel Xamax auf dem Rasen. 2000 Zuschauer drängten sich auf die Anlage, wer keinen Platz fand, schaute vom Balkon oder Fenster zu. Ein Fussballfest im Herzen des Quartiers.
Sportlich klare Sache
Sportlich erledigte der Challenge-League-Klub aus Neuenburg seine Pflicht souverän und gewann 5:0. Bereits nach einer halben Stunde lag der FC Unterstrass 0:2 zurück. Doch das Resultat war nur eine Facette.
Der Sohn der Kamerun-Legende
Das Spiel zeigte die Faszination des Cups in der gesamten Bandbreite: Mit Albert Miller, 42-jährig und Sohn der Kamerun-Legende Roger Milla, stand beim FC Unterstrass ein Spieler auf dem Feld, der fast doppelt so alt war wie mancher Gegner – ein Symbol für Herzblut und Leidenschaft.
Und am Ende kam es zu einer Szene, die man wohl nur im Amateurfussball erlebt: Der Schiedsrichter pfiff in der 89. Minute ab, weil die Uhr falsch lief. Erst Verwirrung, dann Gelächter – und die Steinkluppe bebte ein letztes Mal.
Die Leidenschaft des Gemeinderats
Auch Ronny Siev, GLP-Gemeinderat und Nachbarschaftskind, war begeistert. Der Zürcher, der den Match an der Seite von Regierungsrat Mario Fehr und Rita Zbinden, der Präsidentin des Fussballverbands Region Zürich, verfolgte, schwärmt noch heute von den grossen Xamax-Zeiten mit Gilbert Gress, Gilbert Facchinetti, Roy Hodgson, Uli Stielike, Don Givens oder Robert Lüthi. Und er hat ein grosses Herz für den FC Unterstrass und für die Steinkluppe: «Ein kleiner Sportplatz, aber eine tolle Atmosphäre», sagte er, als er den dritten Xamax-Treffer durch Demhasaj beklatschte – Selfie inklusive.