Die Vision einer neuen Schweizer Landesausstellung droht zu scheitern. Wie die NZZ berichtet, denkt die Stadt Zürich über einen Rückzug aus dem Nexpo-Projekt nach. Seit 2017 hat sie rund 2,4 Millionen Franken investiert, doch das ambitionierte Vorhaben steckt fest.
Herzensprojekt von Corine Mauch
Für die scheidende Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) war die Nexpo stets ein Prestigeprojekt. Die Idee war eine Landesausstellung im Jahr 2032, verteilt über das ganze Land statt an einem einzelnen Standort. Doch sieben Jahre nach dem Start sind die Erfolge überschaubar. Die Stadt listet als Meilensteine vor allem «Konkretisierung des Konzepts» und «verstärkte Kommunikation».
Fehlende Bundesgelder
Der Hauptgrund für die Stagnation ist die unsichere Finanzierung. Ohne Unterstützung des Bundes ist eine Landesausstellung kaum realisierbar. Doch der Bund hat signalisiert, dass er frühestens Ende 2026 entscheidet, ob er eine Expo mitfinanzieren wird.
Dieser Entscheid hat bereits Folgen. Winterthur, eine der ursprünglich zehn Trägerstädte, ist aus dem Projekt ausgestiegen. Die Stadt begründete den Schritt mit finanziellen Belastungen und der Zurückhaltung des Bundes.
Zürich zieht Konsequenzen
Nun denkt auch Zürich über den Ausstieg nach. Sollte der Bundesrat endgültig auf eine Finanzierung verzichten, will der Verein Nexpo das Projekt im Frühling 2026 sistieren, wie der Zürcher Stadtrat in seiner Antwort auf einen Grünen-Vorstoss schreibt.
Selbst wenn der Bund einlenkt, bleibt fraglich, ob die Nexpo tatsächlich realisiert wird und ob das Projekt ohne Mauch an der Spitze überhaupt weiterbesteht. Für die einst grosse Vision einer modernen Landesausstellung sieht es derzeit düster aus.