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Stadt Zürich
06.11.2025
06.11.2025 07:12 Uhr

Mauscheleien bei Energie 360°

Jörg Wild, Chef von Energie 360°, verlässt das Unternehmen per sofort. Er hatte sich bei einem potenziellen Käufer als Chef beworben (Archivbild)
Jörg Wild, Chef von Energie 360°, verlässt das Unternehmen per sofort. Er hatte sich bei einem potenziellen Käufer als Chef beworben (Archivbild) Bild: KEYSTONE/TIL BUERGY
Jörg Wild, Chef des Stadtzürcher Gas- und Wärmeversorgers Energie 360°, verlässt das Unternehmen per sofort. Wegen der Bewerbung bei einem potenziellen Käufer wurden Vorwürfe laut.

Wild bewarb sich als Geschäftsführer bei den Elektrizitätswerken des Kantons Zürich (EKZ), wie der «Tages-Anzeiger» publik machte. Die Stadt Zürich verhandelt mit den EKZ über einen Verkauf der Aktienmehrheit von Energie 360°.

Aktiver Rückzug

Wild habe nun selber entschieden das Unternehmen zu verlassen, teilte dieses am Mittwoch mit. «Ein aktiver Rückzug meinerseits liegt im Interesse einer sachlichen Weiterführung des wichtigen Projekts», lässt sich Wild zitieren.

Nicht vereinbar

Stadtrat Michael Baumer (FDP) teilt mit, dass der Verwaltungsrat Wilds Bewerbung bei den EKZ für «nicht mit seiner heutigen Funktion vereinbar» halte. Der Verwaltungsrat respektiere Wilds Entscheid und hoffe auf einen «sachlichen Verkaufsprozess».

Entlassung gefordert

Linke Parteien forderten im «Tages-Anzeiger» die Entlassung Wilds, sie sahen einen Interessenskonflikt. Gemeinderat Dominik Waser (Grüne) sagte etwa, dass der EKZ-CEO einen möglichst tiefen Verkaufspreis erzielen wolle, der Energie 360°-CEO genau das umgekehrte.

Deplazes übernimmt

Interimsmässig übernimmt der bisherige Stellvertreter Romeo Deplazes den Chefposten. Energie 360° gehört noch zu 96 Prozent der Stadt Zürich.

Verkauf bis 2026 abschliessen

Nach «umfangreichen Marktabklärungen, mehreren Gesprächen mit Interessenten» und ersten «unverbindlicher Offerten» entschieden sich EKZ und die Stadt Zürich, «exklusiv» Gespräche über die Übernahme von Energie 360° zu führen, hiess es in einer Medienmitteilung vom 1. Oktober. Die EKZ stehen zu 100 Prozent im Eigentum des Kantons.

Die Stadt Zürich wolle dem Unternehmen nach dem Rückzug aus der Wärmeversorgung auf Stadtgebiet neue Perspektiven öffnen, hiess es damals. Ziel ist es, die mögliche Transaktion bis Ende 2026 abzuschliessen.

Keystone-SDA