Die Nachfrage nach Übernachtungsplätzen für obdachlose Menschen in Zürich ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Besonders in den Wintermonaten geraten die bestehenden Angebote regelmässig an ihre Grenzen. Die städtische Notschlafstelle an der Rosengartenstrasse verzeichnet mittlerweile mehr Übernachtungen als je zuvor.
Notschlafstelle für Frauen
Um Engpässe zu vermeiden, eröffnet die Stadt Zürich ab Anfang Dezember 2025 eine temporäre Notschlafstelle für Frauen an der Gerechtigkeitsgasse 26 im Kreis 1. Diese bietet 18 Plätze, darunter ein separates Zimmer für LGBTQI+-Personen. Frauen machen rund einen Fünftel der Nutzer der Notschlafstelle aus.
Mit der neuen Unterkunft steigt die Gesamtkapazität auf 70 Schlafplätze. Vorrang haben Stadtzürcher, doch in akuten Notlagen können auch auswärtige Personen kurzfristig aufgenommen werden.
Zusammenarbeit mit Gassencafés
Neben der neuen Unterkunft setzt Zürich auf eine engere Zusammenarbeit mit den Gassencafés Zueflucht – Pace und Café Yucca. Diese sollen während Kältewellen zusätzlich geöffnet bleiben und einen Sieben-Nächte-Betrieb gewährleisten. Die städtische Notschlafstelle stellt in dieser Zeit subsidiär freie Plätze für auswärtige Menschen bereit.
Pilotprojekt
Im Rahmen eines Pilotprojekts finanziert das Sozialdepartement die Ausweitung des Angebots «Zueflucht – Pace Nacht» des Vereins Franziskanische Gassenarbeit – Zueflucht von vier auf sechs Nächte pro Woche. Dafür werden 490’000 Franken für die Jahre 2025 bis 2028 bereitgestellt. Das Café Yucca, betrieben von Solidara Zürich, bleibt ein wichtiger Partner im Netzwerk für soziale Hilfe.