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08.11.2025
08.11.2025 06:52 Uhr

Riedprojekt Chellen: Dialog und Transparenz

Renaturierung und landwirtschaftliche Aufwertungen. Das Naturnetz Pfannenstil will zwischen Ebmatingen und Zumikon Positives bewirken.
Renaturierung und landwirtschaftliche Aufwertungen. Das Naturnetz Pfannenstil will zwischen Ebmatingen und Zumikon Positives bewirken. Bild: Thomas Renggli
Das Naturnetz Pfannenstil (NNP) treibt die Idee eines Riedaufwertungsprojekts Chellen zwischen Ebmatingen und Zumikon weiter voran. Mit einer Medienmitteilung reagiert es auf die Berichterstattung von Zürich24.

Nach kritischen Stimmen aus der Bevölkerung und von Bauern betont die Organisation, dass der Dialog mit Landwirten, Eigentümern und Gemeinden schon seit Jahren intensiv gepflegt wird – und das Projekt auf Freiwilligkeit basiert.

Ein Moorgebiet mit Potenzial

In einer Medienmitteilung schildert das NNP Sachlage und geographischen Rahmenbedingungen: «Das Gebiet Chellen zwischen Maur und Zumikon war einst ein ausgedehntes Moor, wurde aber Mitte des 20. Jahrhunderts trockengelegt. Heute erschweren Bodenabsackungen und defekte Drainagen die Bewirtschaftung». 

Mit der geplanten Aufwertung solle die ökologische Qualität verbessert, sehr seltenen Arten wie dem Kleinen Moorbläuling neuer Lebensraum geschaffen und zugleich die landwirtschaftliche Nutzung langfristig verbessert werden: «Wir wollen eine Lösung, die Natur, Landwirtschaft und Bevölkerung gleichermassen berücksichtigt», hält das Naturnetz Pfannenstil fest.

  • Ackerbau soll in der Chellen weiterhin möglich sein - in und ausserhalb der Chellen sind Bodenaufwertungen geplant um dies nachhaltig zu verbessern und die Erträge zu steigern. Bild: zVg
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  • Begehung mit Eigentümern und Bewirtschaftern Chellen 2021 mit anschliessendem Workshop (Baggerschlitz für Bodenpräsentation). Bild: zVg
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  • Blick in die Chellen Richtung Süden; Schacht zeigt abgesackten Boden, dunkle Binsenbestände am Wiesenrand verweisen auf Vernässungen. Bild: zVg
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  • Arten wie der sehr seltene Kleine Moorbläuling sollen gefördert werden (auf Lungenenzian). Bild: zVg
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Offene Kommunikation und Freiwilligkeit

Die Möglichkeiten zur Renaturierung, aber auch für landwirtschaftliche Aufwertungen wurden seit Jahren mit den Beteiligten diskutiert und anschliessend weiterentwickelt. Informationsveranstaltungen, Workshops und Begehungen dienten dazu, Anliegen aufzunehmen und Varianten zu diskutieren. 

Überarbeitete Variante im Sommer 2026

Im Sommer 2025 stellte das NNP ausserdem verschiedene Entschädigungsmodelle und Nutzungsmöglichkeiten vor – die Resonanz war gross, die Diskussionen offen und sachlich.

Seit Oktober finden nun Einzelgespräche mit den direkt betroffenen Betrieben und Eigentümer:innen statt. Diese sollen helfen, individuelle Anliegen konkret in die weitere Planung einzubringen. Die überarbeitete Projektvariante soll im Sommer 2026 vorliegen.

Unterstützung aus der Region

Das Projekt wird vom Kanton Zürich, den Gemeinden Maur und Zumikon sowie weiteren Partnern unterstützt. Auch Naturschutzorganisationen und landwirtschaftliche Vertreter sind beteiligt. Für das NNP ist die Riedaufwertung Chellen ein Gemeinschaftsprojekt, das ökologische, landwirtschaftliche und gesellschaftliche Interessen verbindet. «Wir nehmen Kritik ernst und suchen Lösungen gemeinsam mit allen Beteiligten», so das Naturnetz Pfannenstil.

Gesamtplanungsgebiet Chellen (blaue Umrandung), auf Teilflächen sind Ried- und Bodenaufwertungen geplant. Bild: zVg
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