Das frühere Gesundheitszentrum für das Alter (GZA) Mittelleimbach wird voraussichtlich ab Sommer 2026 zu einer Asylunterkunft für bis zu 250 Personen, wie die Stadt Zürich am Donnerstag mitteilte. Gleichzeitig soll auch Wohnraum für etwa 50 Studierende angeboten werden. Räumlichkeiten im Erdgeschoss und im 1. Stockwerk sollen gemeinsam mit dem Quartier genutzt werden.
Kaum Nachfrage für GZA
Laut der Stadt hat das 1977 eröffnete GZA Mittelleimbach den Betrieb im August mangels Nachfrage eingestellt. Das Gebäude sei sanierungsbedürftig und entspreche mit seinen Etagenduschen nicht mehr den heutigen Anforderungen an ein Gesundheitszentrum. Die Liegenschaft soll 2030 im Baurecht an die Stiftung Alterswohnungen der Stadt Zürich abgegeben und instandgesetzt werden. Die Asylunterkunft ist somit eine Zwischennutzung.
Quartierverein lancierte Petition
Die Stadt will für eine gute Einbettung ins Quartier und ein gutes Miteinander mit der Nachbarschaft sorgen. Im Quartier ist das Vorhaben in den vergangenen Monaten auf Skepsis gestossen. Der Quartierverein Leimbach etwa lancierte eine Petition, die anstelle der Asylunterkunft eine «sozial-ökonomisch verträgliche» Zwischennutzung forderte.
Dies, weil im Quartier bereits heute relativ viele Asylsuchende leben würden. Auch im Gemeinderat der Stadt Zürich sowie im Kantonsrat führte die geplante Asylunterkunft zu kritischen Voten.
Fake-Flyer
Im Quartier selber wurde am vergangenen Wochenende ein Fake-Flyer verteilt, der vom Stadtzürcher «Amt für Soziales und Integration» stammen soll. Ein Amt mit dieser Bezeichnung gibt es in der Stadt jedoch nicht.
Scharfe Kritik der Stadt
Auf dem Flyer wurde die bevorstehende Eröffnung der Asylunterkunft in sarkastischem Ton angekündigt. Die Stadt kritisierte den gefälschten Flyer am Montag in einer Medienmitteilung scharf. Die Aktion stifte Verwirrung und schüre Ängste.