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Kanton Zürich
20.11.2025
21.11.2025 07:29 Uhr

Nachtruhe-Initiative wohl vom Tisch

Die Nachtruhe-Initiative dürfte im Kantonsrat keine Chance haben. Die zuständige Kommission will aber mit Lärmzuschlägen für mehr Ruhe sorgen. (Symbolbild)
Die Nachtruhe-Initiative dürfte im Kantonsrat keine Chance haben. Die zuständige Kommission will aber mit Lärmzuschlägen für mehr Ruhe sorgen. (Symbolbild) Bild: KEYSTONE/GAETAN BALLY
Die Nachtruhe-Initiative, die eine strikte siebenstündige Nachtruhe am Flughafen verlangt, dürfte im Zürcher Kantonsrat durchfallen. Die zuständige Kommission lehnt sie ab.

Ein Teil der Kommission zweifelt an der Umsetzbarkeit der Initiative. Ein anderer Teil der Kommission für Energie, Verkehr und Umwelt (KEVU) ist mit dem Inhalt grundsätzlich nicht einverstanden, wie die KEVU am Donnerstag mitteilte.

Die Nachtruhe-Initiative der Fluglärmorganisation «Fair in Air», die eine strikte siebenstündige Nachtruhe zwischen 23 und 6 Uhr verlangt, dürfte im Kantonsrat deshalb kaum Chancen haben und zur Ablehnung empfohlen werden.

Mehr Ruhe durch Gegenvorschlag

Die Mehrheit der Kommission will aber dennoch für mehr Ruhe sorgen. Dafür präsentiert sie am Donnerstag einen Gegenvorschlag. Dieser zielt vor allem auf die verspäteten Flüge, die in der Zeit zwischen 23:00 und 23:30 Uhr bewilligungsfrei abgewickelt werden können.

Je später desto teurer

Die Zahl dieser Flugbewegungen in der letzten halben Stunde soll gesenkt werden. Helfen sollen steigende Lärmgebühren - je später desto teurer also. Eine Minderheit aus Grünen und SP fordert zudem, dass die Gebühren auch für bestimmte Verbindungen steigen, sofern diese immer wieder verspätet starten oder landen.

Stärker in die Pflicht genommen werden soll auch der Flughafen. Der Gegenvorschlag sieht vor, dass dieser künftig «zeitnah» darüber informieren muss, weshalb die Nachtflugordnung nicht eingehalten wurde. FDP und SVP lehnen diesen ganzen Gegenvorschlag ab.

Regierung setzt ebenfalls auf Lärmzuschläge

Das Geschäft geht nun in den Kantonsrat, der es in einer der kommenden Sitzungen beraten wird. Dabei wird das Parlament auch entscheiden, ob die Initiative überhaupt für gültig erklärt werden soll oder nicht. Für ungültig erklären will sie die FDP.

Die Regierung hält die Initiative zwar für gültig, lehnt sie jedoch ab. Auch sie will aufgrund des Drucks aus der Bevölkerung weniger Lärm nach 23 Uhr. Ähnlich wie der Gegenvorschlag der Kommission setzt auch der Regierungsrat auf höhere Lärmzuschläge, aber auch auf den bereits beschlossenen Ausbau der Pisten.

Nachtflugsperre von 6 1/2 Stunden

Heute gilt in Zürich eine Nachtflugsperre von 23.30 bis 6 Uhr. Die Zeit von 23 Uhr bis 23.30 Uhr ist jedoch ausschliesslich für verspätete Starts und Landungen vorgesehen. Ab 23.30 Uhr braucht es eine Ausnahmebewilligung.

Keystone-SDA
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